Es hat mich ganz besonders gefreut als mich Markus Hotz (der Firma Bührer Traktorenfabrik AG) fragte ob wir Lust hätten, an der 77. Jahre-Jubiläumsfeier der Firma Bührer Traktorenfabrik AG einen Vortrag von unserer Traktor-Ferienreise nach Italien zu halten. Selbstverständlich lassen wir Euch gerne an der Ferienreise mit unseren 3 Traktoren im Sommer 2006 teilhaben. Obwohl, oder gerade weil wir viel erlebten, überlegten wir lange. Was erzählen wir, wo beginnen wir und wie hören wir auf.
Bringen wir einmal einen Vergleich mit einer Vision. Bei einer Vision muss zuerst die Idee da sein. Meistens eine verrückte. Zum Beispiel die Amerikaner die vor ca. 50 Jahren die Vision hatten, wir sind die ersten auf dem Mond. Unsere Idee war natürlich viel viel, ja viel weniger weltbewegend. Für uns war es aber trotzdem eine grosse Vision, die wir zu verwirklichen versuchten. Unsere Vision musste gut vorbereitet werden. Dann kam irgendwann die Reise, die natürlich viel kürzer ausfiel als die Vorbereitungen dauerten. Nach der Reise das Aufräumen und das Echo das wir von den verschiedensten Seiten erhielten. Aus alldem entstand dann noch dieser Reisebericht, nennen wir das den Ausklang.
Der langen Rede kurzer Sinn, hier das Resultat.
Teil 1 von 3
Am Anfang jeder Vision, und ist sie auch noch so klein, steht die Idee.
Das Vorhaben: Schweiz - Italien und retour.
Wie kommt man auf die Idee mit Bührertraktoren eine Reise zu machen? Dazu müssen wir ein bisschen ausholen und in die Kindheit von meiner Schwester und mir zurückschweifen. Vor mehr als 30 Jahren kaufte unser Vater ein Weingut in den Hügeln der Toskana. Schon damals geisterte die Idee in unseren Köpfen herum, die Reise von ca. 800 Km irgendwann mit dem Velo abzuradeln.
Diese Idee wurde weitergetragen und mit zunehmender Zeit konkreter. Und so fassten Hampi und Patrick ins Auge, mit dem Fahrrad nach Pieve zu fahren. Im Jahre 2005 war es dann soweit und Patrick plante mit einem Kollegen diese Reise durchzuführen. Hampi konnte damals aus beruflichen und familiären Gründen leider nicht mitkommen.
Es war am 3. April 2005, Brigitte war im Spital, da der jüngste Sohn Elias am 1. April zur Welt gekommen war, und hatte keine Ahnung von den Reiseplänen. Derweil teilte Patrick Hampi mit, dass sie in 3 Wochen mit dem Fahrrad starten werden. Hampi war sehr neidisch, wie gerne wäre er auch mitgefahren.
Auf der Karte zeigt sich die gewaltige Strecke von Urnäsch nach Pieve Pontenano in Italien doch am besten.
Nun kam Patrick eine neue Idee. Es wäre sicher auch spannend diese Strecke mit alten Traktoren zu bewältigen. Dazu meinte Susanne, dass Hampi irgendwo im Thurgau einmal 2 Bührer an der Strasse gesehen hatte, die zum Kauf angeboten waren. Die beiden Männer konnten nicht mehr gehalten werden und sofort wurde dieser Platz nochmals aufgesucht. Die Bührer waren aber schon nicht mehr dort. Per Zufall hatte Hampi beim ersten Besuch irgendwo die Telefonnummer des Verkäufers aufnotiert. Gleich am Montag telefonierte er, doch die Traktoren waren bereits verkauft. Der Verkäufer hatte aber noch weitere Oldtimer die sie sich anschauen konnten.
Der Zurückgebliebene.
Am Donnerstag besichtigten wir die Traktoren. Einen Alpina Oekonom und zwei Bührer spezial.
Wird dieser Traktor die Reise je bewältigen können?
Uns haben aber die beiden Bührer mehr zugesagt als dieser Ökonom und gleichentags entschieden wir uns, diese beiden Spezli zu kaufen. Wir verpflichteten den Verkäufer, diese nach Urnäsch zu liefern.
Die Kinder bereits in vollem Einsatz ...
Vor der Lieferung meldete sich der Verkäufer nochmals bei uns und preiste uns einen weiteren Spez an. Der Motor laufe wie eine Orgel und er mache uns einen Superpreis. Also nahmen wir auch diesen. Während dem Abladen demonstrierte er, dass alle drei Traktoren funktionstüchtig sind und einwandfrei funktionieren.
Das Kuriose an der Geschichte war, dass wir absolut keine Ahnung von Traktoren hatten. Gas, Kupplung, Blinker, Bremse konnten wir uns ja noch irgendwie zusammenreimen, da es ja beim Auto gleich ist. Aber für was waren all die anderen Hebel?
... doch auch bei ihnen stellen sich die gleichen Fragen wie bei den Erwachsenen.
Als die beiden "Helden", den Frauen Ihre Errungenschaft demonstrieren wollten, machten diese lange Gesichter, als bei jedem Startversuch der Motor nur stotterte. Zum Glück wusste unser Werkstatt-Nachbar, dass man die Motoren zuerst vorglühen muss.
"Aha, also Vorglühen war das Zauberwort" meinte Patrick und wir waren wieder um eine Erfahrung reicher. Endlich konnten wir unseren Kindern imponieren und alle Hebel ausprobieren.
Wird diese "Ruine" nach liebevoller Pflege je wieder fahrtüchtig?
Mit grossem Eifer haben wir dann den UPM demontiert und unser Wissen über Traktoren, sowie deren Innenleben stetig erweitert. Unsere Fortschritte haben wir teilweise bildlich festgehalten.
Haben hier Vögel genistet?
Wir waren überrascht was so alles zum Vorschein kam. Ja, vom Motor und der Verkabelung haben wir genügend Fotos gemacht, ...
Erst einmal gereinigt, sieht das Getriebegehäuse schon ganz passabel aus.
... von den einzelnen Hebeln und vom Getriebe leider viel zuwenig, was wir später sehr bereuten.
In Anbetracht der grossen Reise und im Wissen, dass wir zwangsläufig über verschiedene Pässe fahren werden, war es uns wichtig, dass das Getriebe und die Bremsen einwandfrei funktionieren. Somit entschieden wir uns, das Getriebe unter fachkundiger Betreuung prüfen zu lassen und nötigenfalls zu erneuern.
Wie viele Teile hat denn so ein Traktor?
Zwischenzeitlich wurde die Leidenschaft "Bührer" immer grösser und unsere Sammlung wurde durch einen ZS 13 ergänzt. Wir entschieden uns, diesen anstelle des Spez mit dem Dach mitzunehmen. Derweil rückten die Ferien immer näher und die Kinder mussten immer öfter mit Däddi zum Chlötere.
Das sieht doch schon sehr erfolgversprechend aus!
Dank dem Umstand, dass wir noch zwei ganze Bührer Spezial hatten konnten Patrick und Hampi den UPM wieder zusammensetzen.
Unser Freund Bruno auf der Zielgeraden, mindestens was diese Traktormontage anbetrifft.
Ja, wir hatten es geschafft, den Traktor wieder zusammenzusetzen. Für die Feineinstellungen des Motors, der Bremsen, sowie die Durchführung einer fachgerechten Verkabelung waren wir froh, die entsprechenden Fachkräfte aus unserem Bekanntenkreis an unserer Seite zu haben.
Ohne Verschalungen lässt sich der frisch renovierte Traktor besser austesten.
Der Traktor nahm immer mehr Form an. Musste auch, rückte der Zeitpunkt der geplanten Abfahrt doch immer näher. Eigentlich wollten wir am Samstagmorgen, den 22. Juli 2006 abfahren. Die Anhänger, gepackt von den Frauen und Kindern, standen bereits zur Abfahrt bereit. Als wir Frauen aber unsere Männer in der Werkstatt besuchten sah es noch nicht so aus, als ob eine Abfahrt kurz bevorstehen würde. Wir stellten uns auf eine verzögerte Abfahrt am Samstagmittag ein und versuchten in der Zwischenzeit die Kinder etwas zu unterhalten. Die konnten es kaum erwarten, dass das Reiseabenteuer endlich beginnen würde.
Nach längerer, intensiver und liebevoller Betreuung erblickt der total revidierte und voll funktionstüchtige Traktor in neuem Glanz das Tageslicht.
Trotz grossem Eifer reichte die Zeit bis zum Mittag nicht mehr. Bis alles funktionierte, nichts mehr tropfte und wir zur Werkstatt herausrollten war es bereits 17.30 Uhr.
Fortsetzung in Teil 2 von 3
Hier können Sie die Liste vom März 2008 für Ihre Reisevorbereitungen (im Adobe Acrobat PDF-Format) ansehen/herunterladen.
Wenn Sie den Adobe Acrobat Reader nicht kennen, respektive installiert haben, um die PDF-Dateien anzusehen und auszudrucken, dann können Sie ihn mit nachstehendem Link kostenlos auf Ihren PC herunterladen.
Wenn Sie auch ein grosses Traktorenherz haben und sich in die Liste eintragen möchten, dann schreiben Sie uns bitte ein Email mit den Möglichkeiten die Sie anzubieten haben und den Anforderungen die Sie an die Gäste stellen, an:
Frau Bernadette Oertig
Mobile:
+41 (0)79 418 45 80
Email:
Wir wünschen allen eine gute Reise!!!
Die Firma Bührer Traktorenfabrik AG stellt Frau Bernadette Oertig diese Plattform im Internet für Ihre Tätigkeit auf dem Gebiet des Traktoren-Tourismus zur Verfügung.
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